Unser Trainer Günter im Interview

08.03.2021

Günter Schrenk ist seit Sommer 2018 Spielertrainer unserer Kampfmannschaft und U23. Unter seiner Führung erreichte die Kampfmannschaft in der letzten fertig gespielten Saison 2018/19 mit 48 Gebietsliga-Punkten das beste Ergebnis in der Vereinsgeschichte. „Gü“ wird aber nicht nur wegen seiner Qualitäten als Spieler und Trainer geschätzt. Mit seiner offenen und positiven Art hat er sich längst bestens im Verein integriert. (Anm des Autors: Besonders die Unterstützung am Gföhler Volksfest ist Spitze! ).

Derzeit ist das Trainerdasein in Gföhl aber gar nicht so einfach. Im Corona-Jahr 2020 wurde die Herbstsaision schon nach sieben Runden unterbrochen. Unsere Mannschaften konnten bis dahin – oft sehr unglücklich – nur wenige Punkte sammeln. Die Kampfmannschaft liegt deshalb auf dem vorletzten Tabellenplatz und schwebt in Abstiegsgefahr, während die U23 ist im Mittelfeld platziert ist. Das Ziel fürs Frühjahr ist daher klar: Wir wollen mit unserer Truppe eine Aufholjagd starten und den Klassenerhalt schaffen…

Wie ich Dich kenne, hast du die Herbstsaison sehr ausführlich analysiert. Wie lautet dein Fazit? Woran liegt es, dass die Kampfmannschaft – zumindest punktemäßig – nicht an die großartige Leistung der Vorsaison anknüpfen konnte?

Das ist richtig. Ich habe ja (leider) genug Zeit für eine ausführliche Analyse gehabt. Vorweg: So einen Negativlauf habe ich bisher weder als Spieler noch als Trainer schon einmal erlebt. Aber da sieht man, wie schnell es im Fußball gehen kann. Und wenn man einmal unten in der Tabelle steht, ist es sehr schwer, wieder herauszukommen. Ich finde das als Trainer aber auch sehr spannend, wie schnell so eine Dynamik entstehen kann. Diese Erfahrung hilft mir in zukünftigen Situationen sicher weiter.

Grundsätzlich haben bei diesem Negativlauf im Herbst einige Faktoren zusammengespielt. Einer der Hauptgründe für die schwache Punkteausbeute war auf jeden Fall, dass wir 50% der Gegentore aus kapitalen Eigenfehlern erhalten haben, wo wir den Gegner regelrecht zum Tore schießen eingeladen haben. Wegen der Negativspirale hat bei einigen Spielern dann schlussendlich auch das Selbstvertrauen in den Matches gefehlt, das man aber zwingend braucht, wenn man einen proaktiven Fußball spielen möchte und hoch pressen will.
Ich erwähne einzelne Spieler normal sehr ungern, aber hinzukam, dass Peter Bohus und Michael Dietl nur in 3 von 7 Spielen (Anm.: In diesen Spielen wurden auch die 4 Punkte gemacht) gemeinsam auf dem Platz standen und Peter nach seiner frühen Verletzung in Raabs großteils angeschlagen gespielt hat. Diese zwei Führungsspieler können wir kurzfristig kompensieren, aber nicht über einen längeren Zeitraum. 
Ein weiterer Faktor war die unterdurchschnittliche Trainingsbeteiligung einiger Kaderspieler, was einen Trainer natürlich auch erheblich in der Trainingsgestaltung und im speziellen auf die Vorbereitung auf den nächsten Gegner einschränkt. 

Wie siehst du die Entwicklung unserer U23?

Sehr gespalten, um ehrlich zu sein. Wir haben in der U23 und im erweiterten KM-Kader sehr gute und fleißige Spieler wie u.a. Michael Lang, Tobias Flesch und die Mayerhofer-Brüder, die nahe dran sind an der KM und auch schon einige Einsätze hatten. Danach wir wird es im Kader aber eher dünn. Natürlich sind viele Spieler studientechnisch und beruflich verhindert, aber auch hier ist die Trainingsbeteiligung nicht wie gewünscht. Besonders bei der jungen Generation fehlt die Motivation und der Biss regelmäßig auf das Training zu gehen. Ich hoffe, dass das nach dem neuerlichen Lockdown nicht noch weniger wird. 

Wie geht’s dir persönlich mit der ungewohnt langen Fußballpause? Wie hältst du dich fit? Wann hast du zuletzt – in- oder außerhalb des Wohnzimmers – einen Fußball getreten? 

Natürlich geht mir der Fußball sehr ab und ich kann´s kaum erwarten wieder auf dem Platz zu stehen. Fit halte ich mich eigentlich ausschließlich mit unterschiedlichen Läufen 3-4x pro Woche. Die Anzahl der Krafttrainings muss ich allerdings etwas in die Höhe schrauben.  Ich habe wirklich erst letztes Wochenende im Wohnzimmer ein bisschen mit meinem kleinen Neffen gekickt, aber das wars auch schon in den letzten Monaten. Zusätzlich habe ich einige Weiterbildungen gemacht und mich auf die Aufnahme der UEFA A-Lizenz vorbereitet, wo ich glücklicherweise in den Kurs aufgenommen worden bin, der dann hoffentlich Ende April startet. 

Wie läuft die Vorbereitung der Kampfmannschaft und U23 auf die Frühjahrssaison während des Lockdowns ab?

Die Jungs hatten nach Weihnachten einen ausführlichen Laufplan über 5 Wochen hinweg von mir bekommen. Hier war ich wirklich sehr zufrieden mit der Teilnahme und den Resultaten der Spieler. Zusätzlich haben wir unser Video-Workout einmal wöchentlich wieder eingeführt. Die Einstellung der Spieler stimmt mich für die verbleibenden 6 Spiele sehr positiv. Wir müssen zumindest dafür sorgen, dass wir fitter sind als unsere Gegner.
Allgemein muss man aber erwähnen, dass es sehr schwer ist, richtig die Trainingsintensität richtig zu planen. Der Laufplan war bspw. darauf ausgerichtet, dass wir danach, zumindest mit einem Nicht-Kontakt-Training, starten können. Jetzt wird ein weiterer Laufplan von März bis Ostern unausweichlich sein. 

Wie lautet die Zielvorgabe für die Frühjahrsmeisterschaft? Was müssen wir im Vergleich zum Herbst ändern, um den Klassenerhalt zu schaffen?

Die Zielvorgabe kann nur lauten nicht abzusteigen und das wird schwer genug. Einen Plan dafür habe ich schon im Kopf. Den werde ich hier aber natürlich nicht verraten. Nur so viel: Wir werden kurzfristig die Art unseres Spiels etwas verändern, um die gewünschten Siege einzufahren. Natürlich müssen wir in der Defensive etwas stabiler werden und vor allem die individuellen Eigenfehler abstellen, dann bin ich guter Dinge, dass wir das gemeinsam schaffen werden.
Wir werden aber auch den Spaß und die Freude beim Training nicht verlieren. Ohne Spaß am Spiel kannst du nicht erfolgreich sein. 

Was viele Mitglieder und Fans vielleicht nicht wissen: Du hast auch beruflich viel mit Fußballvereinen zu tun. Kannst du uns kurz von deinem Job erzählen?

Ja das stimmt. Ich arbeite seit über 3,5 Jahren bei Sportradar im Bereich Digital Services als Key Account Manager und habe hier unter anderem mit Kunden wie der FIFA, dem asiatischen Fußballverband (AFC), aber auch mit Clubs wie Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt, oder dem Deutschen Fußballverband zu tun. Wir fokussieren uns jedoch nicht nur auf Fußballvereine, sondern grundsätzlich auf größere Sportverbände und -ligen Wir sind sozusagen deren Digitalpartner. 
 


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